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20:00 Jena, Volkshaus, Großer Saal
Doppelimpuls

Tina Hartmann & Stephan Trüby


Rechte Räume, linkes Pathos?

Stephan Trüby zeigt, dass nicht nur in ländlichen Gebieten zunehmend „rechte Räume“ grassieren, sondern auch in deutschen Innenstädten. Mit dem Credo Björn Höckes (AfD): „Ein Volk, das keine Denkmäler mehr errichtet, sondern nur noch Mahnmale, hat keine Zukunft“ soll ein bundesrepublikanischer Konsens niedergerissen werden. Tina Hartmann fragt nach dem Reiz symbolischer rechter Räume: Welche Rolle spielen ein ästhetisch aufgeladenes Patriarchat und rechtes Pathos? Die Avantgarde hat zu letzterem ein gespaltenes Verhältnis. Aber wer gegen Hass „Liebe organisieren“ will, braucht dazu ein linkes Pathos, das alle Geschlechter und sexuellen Orientierungen einschließt.

Foto: Matthias Baus

Tina Hartmann ist Literaturwissenschaftlerin, Librettistin und Operndramaturgin. Sie promovierte 2003 zu Goethes Musiktheater (Niemeyer 2004). 2017 erschien ihre Habilitationsschrift Grundlegung einer Librettologie (De Gruyter). 2007-2016 war sie Operndramaturgin am Theater Heidelberg, Badischen Staatstheater Karlsruhe sowie für die Schwetzinger Festspiele. Seit 2012 leitet sie das Fach „Literaturwissenschaft berufsbezogen“ an der Universität Bayreuth. Sie forscht u. a. zu: Librettologie, Transkultureller Literatur, Gender und Diversity, Antiheroismus.

Foto: privat

Stephan Trüby ist Professor für Architektur und Kulturtheorie sowie Direktor des Instituts für Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen (IGmA) der Universität Stuttgart. Zuvor war er Professor für Temporäre Architektur an der HfG Karlsruhe (2007-09), leitete das Postgraduiertenprogramm MAS Scenography/Spatial Design an der Zürcher Hochschule der Künste (2009-2014), lehrte Architekturtheorie an der Harvard University (2012-2014) und war Professor für Architektur und Kulturtheorie an der TU München (2014-2018). Zu seinen wichtigsten Büchern gehören Exit-Architektur. Design zwischen Krieg und Frieden (2008), The World of Madelon Vriesendorp (2008, mit Shumon Basar), Die deutschen Beitrage zur Architekturbiennale Venedig seit 1991 – Eine Oral History (2016, mit Verena Hartbaum), Absolute Architekturbeginner: Schriften 2004-2014 (2017), und Die Geschichte des Korridors (2018). Derzeit schreibt er an einem Buch zum Thema Rechte Räume.

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