„Wir sind am Ende“: Wo man hinsieht, prekäre Situationen im Werk der jungen Berliner Autorin Svenja Viola Bungarten. Und doch heißt es auch: „Ein Ende ist auch nur ein Anfang.“ Mit widerständigem Trotz verweigern zwei alte Frauen, Protagonistinnen in Bungartens Debütstück TOT SIND WIR NICHT, dem Schicksal ihre Gefolgschaft. Ein Aufbegehren gegen das Altern, die Armut und die eigene Endlichkeit. Und auch ihr zweites Stück Bonn ist eine Stadt im Meer, Schauplatz ist der afrikanische Kontinent, ein einziges Aufbegehren – gegen politische Zustände, die das Vorstellungsvermögen sprengen und lebensbedrohliche Ausmaße annehmen.
Über diese beiden sehr unterschiedlichen Stücke wollen wir sprechen. Aber auch darüber, wogegen und wofür sich eine junge, politisch denkende Autorin engagiert, was sie von der (demokratischen?) Institution Theater erwartet, und wo aus ihrer Sicht die Möglichkeiten und Grenzen des (politischen) Theaters liegen.
In Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage
Foto: Daniel Eceolaza
Svenja Viola Bungarten studierte Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. 2016 erhielt sie für ihr Libretto POST NUCLEAR LOVE den „Berliner Opernpreis“. Im selben Jahr war ein Auszug einer frühen Fassung ihres Stückes TOT SIND WIR NICHT im Rahmen der „Werkstatt neue Stücke“ unter ihrer Regie sowohl am BAT als auch im Deutschen Theater Berlin zu sehen. 2017 war sie zum Festival für junge Literatur „Prosanova“ eingeladen und mit DOROTHEE STURM für den Retzhofer Dramapreis nominiert. Zudem ist sie Herausgeberin der Buchreihe STILL Drama. Ihr Stück TOT SIND WIR NICHT wurde im November 2018 am Theater Münster uraufgeführt.
Foto: Oliver Berg
Barbara Bily studierte von 2003 bis 2007 Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Schon während des Studiums arbeitete sie am Schauspielhaus Bochum als Dramaturgieassistentin. Von 2010 bis 2016 arbeitete sie am Theater Augsburg als Dramaturgin und Assistentin des Schauspieldirektors. Seit der Spielzeit 2016/17 ist Barbara Bily Leitende Schauspieldramaturgin am Theater Münster. Zu den Schwerpunkten ihrer Arbeit gehören u.a. die Beschäftigung mit Gegenwartsdramatik und die Förderung von Nachwuchsautor*innen.
Foto: privat
Christoph Zabel ist Diplom-Geograph und machte seinen Abschluss in Vergleichender Literaturwissenschaft/Europäische Literaturen an der Universität Augsburg. Dort gründete er 2012 zusammen mit Marco Milling das Theaterkollektiv ZeitSpiel, das sich seither vornehmlich der Gegenwartsdramatik widmet. Seit 2014 ist er Theaterlektor im Verlag der Autoren und arbeitet u.a. mit Stefan Wipplinger, Florian Wacker, Ulrich Hub, Frank-Patrick Steckel und Svenja Viola Bungarten zusammen.
